Sommerstopp
Flucht und Migration – Ungerechtigkeit treibt aufs Meer
Der geplante Lovis Sommer-Stopp in Hamburg vom 18. bis 21. Juli 2013 wird ohne die Lovis und mit stark gekürztem Programm stattfinden.
Mit dem schon seit Monaten an dieser Stelle angekündigten Lovis-Sommer-Stopp wollten wir unsere Sommerreise auf die Nordsee starten. Mit einem viertägigen Programm zum Thema Flucht, Migration und Piraterie sollte sich das Schiff in Bühne, Ausstellungfläche, Veranstaltungssalon, Kinoleinwand, Ausflugsdampfer für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge und vieles mehr verwandeln. Da die Lovis leider immer noch in Greifswald festliegt, kann sie nicht nach Hamburg kommen, und der Sommer-Stopp findet nur noch mit stark gekürztem Programm statt. Auch die seit über einem Jahr geplante Vernetzungs- und Kampagnentour „Voices from the Borders“ muss leider ausfallen.
Durch die Abwesenheit der „Lovis“ reduziert sich das Programm des ursprünglich viertägigen Festivals. Hier könnt Ihr den Programmflyer herunterladen.
Sonntag, 21. Juli
17-18:30 Uhr: Hafenrundfahrt „Piraten?!? Gloreiche Halunken oder Abgehängte dieser Welt?”
Was hat die Piraterie mit dem internationalen Fischraub vor Somalias Küste zu tun? Wer benutzt Somalias Gewässer als Mülldeponie? Was hat es mit den Waffen auf der gekaperten „MS Faina” auf sich? Aus welchen Lebensrealitäten kommen die jungen Männer aus Somalia? Und was bedeutet „Sicherheit” am Golf von Aden? Im Strafverfahren vor dem Landesgericht Hamburg ging es um Juristisches. Auf unserer alternativen Hafenrundfahrt beleuchten wir mit der Dritte-Welt-Hafengruppe Hamburg und kein-mensch-ist-illegal.Hamburg die politischen Hintergründe.
Ort: Anleger Vorsetzen/Barkassen Ehlers (bei der Überseebrücke: erreichbar wegen Baustelle derzeit nur von den Landungsbrücken aus!)
Kosten: 10 Euro, ermäßigt 8 Euro
19 Uhr: Vortrag „Flüchtlinge in Seenot – Zur Lage auf dem Mittelmeer“
Kapitän Schmidt wird in Wort und Bild über die Situation auf dem Mittelmeer und seine Erfahrungen damit berichten und dabei mögliche Handlungsfelder aufzeigen, die zur Verbesserung der Situation beitragen können. Stefan Schmidt hat im Sommer 2004 als Kapitän des Hilfsschiffs „Cap Anamur“ 37 afrikanische Flüchtlinge, die in Seenot geraten waren, aufgenommen und auf Sizilien an Land gebracht. Wegen dieser selbstverständlichen Hilfeleistung wurden Schmidt und weitere Helfer mit einem jahrelangen Strafverfahren wegen Schlepperei überzogen. Anfang Oktober 2009 erfolgte der Freispruch.
Ort: Deutsche Seemannsmission, Große Elbstraße 132
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Beteiligte Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen:
Netzwerk Bildung und Projektarbeit e.V.: Der Verein ist Träger einer Projektwerkstatt als einem Ort, an dem sich junge Menschen vernetzen und gemeinsam kulturelle Aktionen, Projekte und Kampagnen zu ökologischen und gesellschaftspolitischen Themen gestalten. Das bis Dato größte Projekt des Vereins ist das Projekt IPON zur Menschenrechtsbeobachtung auf den Philippinen, in dem mittlerweile 50 junge Leute bundesweit ehrenamtlich zusammenarbeiten.
Flüchtlingsrat Hamburg: Der Flüchtlingsrat Hamburg e.V. ist ein Plenum verschiedener Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die in Ihren Aktivitäten die Flüchtlingspolitik als Schwerpunkt sehen. Der Flüchtlingsrat Hamburg kämpft gegen Abschottung und Abgrenzung im Alltag. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählt: Information zu flüchtlingsspezifischen Themen, Aktionen gegen Abschiebungen und Abschiebehaft, Information über die Situation in Herkunftsländern von Flüchtlingen und Migrant_innen, Aktivitäten gegen Rassismus in Institutionen und in der Gesellschaft.
„kein mensch ist illegal” Hamburg: „kein mensch ist illegal“ wurde 1997 auf der documenta X in Kassel gegründet. In wenigen Wochen schlossen sich mehr als 200 Gruppen und Organisationen sowie tausende von Einzelpersonen einem Appell an, Flüchtlinge und Migranten unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus „bei der Ein- oder Weiterreise zu unterstützen, Migranten Arbeit und Papiere zu verschaffen, medizinische Versorgung, Schule und Ausbildung, Unterkunft und materielles Überleben zu gewährleisten.“
Moviemiento e.V.: Reisendes Kurzfilmfestival, dessen Ziel es ist, jungen europäischen Film zu unterstützen und einen Austausch zwischen Filmemachern und Publikum anzuregen. Moviemiento versteht sich selbst als ein Forum, das unterschiedliche Menschen und Kulturen über das Medium Film verbindet.
Wohnschiffprojekt Altona e.V. und Basis und Woge e.V. sind Einrichtungen, die u.a. in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Über sie werden minderjährige unbegleitete Flüchtlinge ihren Weg auf die Segelausfahrt am Sonntag finden.
Das Bildungsschiff „Lovis“: Ein historisches Segelschiff das ehrenamtlich und gemeinnützig betrieben wird um gesellschaftliches Engagement zu ermöglichen. Mitglieder der Lovis werden die Ausfahrt mit den Jugendlichen pädagogisch begleiten.