Coronavirus SARS-CoV-2 — Lovis 2021 Update

    Liebe*r Mitsegler*in,

    wir haben große Lust, mit dir zu segeln! Damit wir das auch in diesen pandemischen Zeiten vertreten können, haben wir einige Punkte festgelegt, die du und wir beachten müssen:

    Kurzfassung:

    • Im Zusammenhang mit einem Törn auf Lovis trägst du die Verantwortung für die Gesundheit von bis zu 31 Personen inklusive dir selbst.
    • Da wir davon ausgehen, dass sich das Virus an Bord gut verbreiten kann, müssen alle Mitreisenden das Mögliche unternehmen, damit es nicht an Bord kommt.
      Denn wenn es an Bord kommt, würde das auch das vorzeitige Ende des Törns bedeuten.
    • Schnelltests zeigen bis zu einen Tag nach Auftreten von Symptomen nur 40 bis 60 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen an. Daher können sie uns nicht garantieren, das Virus nicht an Bord zu bekommen.
    • Vermeide bitte zwei Wochen vor dem Törn alle vermeidbaren Kontakte.
    • Versuche auch bei der Anreise deine Kontakte zu minimieren. Bitte reise, wenn möglich, mit Fahrrad oder Auto an. Bilde gern auch Fahrgemeinschaften mit anderen Mitsegler*innen.
    • Reise bitte nur an, wenn du keine Symptome von COVID-19 hast und keinen engen Kontakt zu einer Person mit solchen Symptomen hattest und
      • einen tagesaktuellen negativen Schnelltest mit Testbescheinigung oder
      • einen negativen PCR-Test hast, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder
      • vollständig geimpft bist.
    • Auch an Bord wirst du dich testen müssen, um die Chance zu steigern, dass wir etwaiges Infektionsgeschehen frühzeitig entdecken.
    • Sollten wir eine SARS-CoV-2-Infektion an Bord feststellen, kann es sein, dass du früher oder später als geplant abreisen musst. Berücksichtige das bei deiner Reiseplanung und gehe davon aus, dass du in diesem Fall keine öffentlichen Verkehrsmittel für die Heimreise benutzen darfst.
    • Während des Törns reduzieren wir unsere Kontakte nach außen auf das unvermeidbare Mindestmaß. Das heißt, dass
      • wir nur die zwei Bäder an Bord und das Meer zum Waschen haben und Duschen nur eingeschränkt möglich ist,
      • keine individuellen Einkäufe möglich sind,
      • wir häufig ankern werden.
    • Vermeide bitte nach dem Lovis-Törn eine weitere Woche vermeidbare Kontakte und mache nach acht Tagen einen weiteren Test. Sollte der positiv ausfallen, informiere uns bitte sofort.
    • Wir müssen deine Kontaktdaten bis 4 Wochen nach Törnende aufbewahren und gegebenenfalls an das Gesundheitsamt weitergeben.
    • Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass SARS-CoV-2 an Bord kommt und sich dort ausbreitet. Jede*r von uns kann es einschleppen oder sich infizieren. Uns ist es wichtig, auch in dieser herausfordernden Situation solidarisch miteinander umzugehen. Fahre nur mit, wenn du niemandem Vorwürfe machst, falls du dich an Bord infizierst.Wenn du die oben formulierten Punkte nicht gutheißt oder nicht nach ihnen handeln kannst, dann fahre bitte unter den aktuellen Bedingungen nicht auf Lovis mit.

     

    Ausführliche Erläuterungen:

     

    1. Verbreitung des Virus an Bord

    Die Unterdecksbereiche sind Innenräume, die sich schlecht lüften lassen. Ausgeatmete Aerosole werden dort deutlich länger verweilen als draußen oder in gut gelüfteten Räumen. So wird sich eine relativ hohe Viruslast ergeben, wenn sich infektiöse Menschen unter Deck aufhalten. Wir werden mit Lüften und möglichst wenig Aufenthalt unter Deck dieses Problem verringern, gehen aber trotzdem davon aus, dass sich das Virus, wenn es einmal an Bord gelangt ist, an Bord gut verbreiten kann.

    2. Symptome

    Als Symptome von COVID-19 zählen hohes Fieber, starker Husten oder Schnupfen, Geruchs- oder Geschmacksverlust.

    3. Antigenschnelltests

    Die Schnelltests werden mit ihren Ergebnissen erst einen Tag, nachdem bei einer infizierten Person Symptome auftreten, halbwegs zuverlässig. Zu diesem Zeitpunkt ist sie im Schnitt bereits seit einer Woche infiziert. Aufgrund dieser Eigenschaft lässt sich mit Schnelltests nicht erreichen, dass keine infizierte Person an Bord kommt. Aber eine infizierte Person nimmt die auftretenden Symptome unter Umständen später wahr, als der Test die Infektion anzeigt. Darauf bauen wir insbesondere vor dem Törn.

    Da eine infizierte Person beim Auftreten erster Symptome bereits ein paar Tage ansteckend ist, steigt bei der Testung einer Gruppe die Wahrscheinlichkeit, dass gegebenenfalls eine von (mittlerweile) mehreren infizierten Personen positiv getestet wird. Insofern geht es während des Törns weniger darum, die Infektion einer Einzelperson festzustellen, sondern eher darum, etwaiges Infektionsgeschehen in unserer Schiffsgemeinschaft zu entdecken.

    Zum Nachvollziehen siehe:

    Als tagesaktuell zählt ein Schnelltest bei unseren Törns, wenn er frühestens um 18:00 Uhr am Tag vor der Anreise gemacht wurde.

    Grundsätzlich wäre es gut, wenn du anstelle eines Antigenschnelltests vor der Anreise einen PCR- Test machen lässt, wenn du die Möglichkeit dazu hast.
    Allerdings dauert die Auswertung eines PCR-Tests relativ lange. Das kann dazu führen, dass dein PCR-Test beim An-Bord-Kommen schon relativ alt ist.

    Wir würden ihn bis zu einem Alter von 72 Stunden akzeptieren, weil er dann eine ähnliche Sicherheit wie ein tagesaktueller Antigenschnelltest bietet. Es lohnt sich aber nur, Geld dafür auszugeben, wenn Du es so organisieren kannst, dass der PCR-Test bei deiner Ankunft an Bord wesentlich jünger als 72 Stunden ist.

    Als vollständig geimpft betrachten wir dich, wenn du die letzte nötige Impfdosis mehr als zwei Wochen aber höchstens ein halbes Jahr vor dem An-Bord-Kommen erhalten hast.
    Solltest du in der Vergangenheit bereits mit SARS-CoV-2 infiziert gewesen sein, ist eine Impfdosis ausreichend.

    Kinder, die das 6. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen nicht getestet werden.

    4. Kontaktvermeidung vor dem Törn

    Da sich das Virus an Bord gut verbreitet und kein Test die Sicherheit geben kann, dass jemand nicht infiziert ist, ist es notwendig, dass wir alle vermeidbaren Kontakte in den zwei Wochen vor dem Törn tatsächlich vermeiden – auch auf der Anreise. Was das bedeutet, hängt von den individuellen Lebensbedingungen ab. Während eine Person beispielsweise allein wohnt, im Homeoffice arbeitet und alleine mit Auto oder Fahrrad anreist, lebt eine andere beispielsweise in einem Wohnprojekt mit 30 Mitbewohner*innen inklusive Kindern, die zur Schule gehen, arbeitet in einem Job, der mit Kontakten einhergeht, und reist per Bahn an.

    Die Möglichkeiten zu Kontaktreduzierungen sind also sehr unterschiedlich. Gleichzeitig sinkt das Risiko umso mehr, je ausgedehnter die Kontaktbeschränkungen sind und je konsequenter sie von allen eingehalten werden. Abhängig von den geforderten Einschränkungen schließen wir auf der einen Seite die Menschen aus, die ihre Kontakte weniger einschränken können, auf der anderen Seite schließen wir die Menschen aus, die einen höheren Sicherheitsbedarf haben. Gleichzeitig bleibt immer ein Restrisiko, Personen, die einen sehr hohen Sicherheitsbedarf haben, werden also dennoch nicht mitkommen können. Das heißt, wir müssen ein Maß finden, das auf der einen Seite eine hinreichende Sicherheit bietet und auf der anderen Seite auch noch erfüllt werden kann.

    Wir haben uns für folgenden Mittelweg entschieden: Vermeide zwei Wochen vor dem Lovis-Törn alle vermeidbaren Kontakte. Reise mit Auto, gern auch in Fahrgemeinschaft mit anderen Mitsegler*innen, oder Fahrrad an. Wenn du per Bus oder Bahn anreist, halte möglichst Abstand zu anderen Menschen und trage eine FFP2-Maske.

    5. Kontaktvermeidung während des Törns

    Damit wir keine Infektionen in unsere Schiffsgemeinschaft oder aus ihr hinaus tragen, werden wir die Kontakte nach außen einschränken.

    Die Vorräte planen wir so, dass wir unterwegs möglichst nicht einkaufen müssen. Individuelle Einkäufe sind nicht möglich. Wenn du für den Törn etwas benötigst, was nicht von der allgemeinen Versorgung erfasst wird, bring es bereits bei der Anreise mit.

    Anders als sonst verwenden wir in den Häfen nicht die landseitigen Sanitäreinrichtungen, sondern die bordeigenen Bäder. Somit ist Duschen nur in Häfen möglich, in denen wir unseren Wassertank wieder füllen können.

    Da Häfen unweigerlich mit mehr zwischenmenschlichem Kontakt einhergehen, werden wir viel ankern.

    6. Kontaktvermeidung und Test nach dem Törn

    Wir wollen die Wahrscheinlichkeit verringern, dass sich das Virus durch uns nach dem Törn weiter verbreitet. Daher ist es wichtig, dass du auch nach dem Törn erst einmal vermeidbare Kontakte vermeidest und dich entweder nach vier Tagen mit einem PCR-Test oder nach acht Tagen mit einem Antigenschnelltest testen lässt. Bei einem positiven Testergebnis informiere uns bitte sofort, damit wir unverzüglich die anderen Mitsegler*innen informieren können.

    Die unterschiedlichen Testzeitpunkte und damit einhergehenden Kontaktvermeidungszeiten ergeben sich aus den unterschiedlichen Nachweisfähigkeiten der beiden Testverfahren und der mittleren Inkubationszeit.

    7. Umgang mit Kontaktdaten

    Damit das Gesundheitsamt Infektionsketten nachverfolgen kann, müssen wir deine Kontaktdaten bis vier Wochen nach Törnende aufbewahren. Wenn die Frist abgelaufen ist, vernichten wir sie.

    8. Was passiert, wenn wir einen Corona-(Verdachts-)Fall an Bord feststellen?

    Wer Symptome zeigt, wird mit Schnelltests auf SARS-CoV-2 getestet. Fällt das Ergebnis positiv aus, zieht die betroffene Person in eine Quarantänekammer um und nutzt nur noch die für sie reservierte Toilette. Das gilt auch für Menschen, die unterwegs die Information erhalten, dass sie Enge Kontaktperson einer positiv getesteten Person sind, und für Menschen, die stark ausgebildete Symptome zeigen, auch wenn die Schnelltests negativ ausfallen.

    Das weitere Vorgehen klären wir mit dem zuständigen Gesundheitsamt. Voraussichtlich werden wir in einen Hafen, in dem die mutmaßlich infizierte Person schnellstmöglich einen PCR-Test machen kann, fahren.

    Es ist zu erwarten, dass alle Menschen sich schnellstmöglich individuell in häusliche Quarantäne begeben müssen, wenn wir einen PCR-bestätigten COVID-19-Fall an Bord haben – entweder als Infizierte oder als Enge Kontaktpersonen. Bitte kläre bereits vor dem Törn, wie du in diesem Fall wieder nach Hause kommst. Eine Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird dir dann nicht mehr gestattet sein. Wir können deine Heimreise nicht für dich organisieren.

    Über die konkrete Quarantäneregelung und die Regeln für die Heimreise entscheidet für jede Person das für ihren Wohnort zuständige Gesundheitsamt.